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Das Salut- und Böllerschießen - ske

Soldatenkameradschaft
Eltersdorf 1876
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Die Böllerschützen der Soldatenkameradschaft Eltersdorf
Das Salut– und das Böllerschießen
Der Salutschuss (auch Ehrensalve) ist eine militärische Tradition, die in vielen Ländern gepflegt wird und die mitunter auch bei Festlichkeiten in zivilen Bereichen, beispielsweise dem Böllerschießen, Anwendung findet. Über die Herkunft, Bedeutung der Tradition sowie die Anzahl der Schüsse streiten sich die Experten. Die folgende Erklärung ist die weit verbreiteste:
Als die Kriegsschiffe noch über Vorderladerkanonen verfügten war es ein Ritual seine Friedfertigkeit des Anlaufens zu veweisen. Da die Kriegsschiffe aber die Kanonen auf hoher See immer geladen hatten und die einzige Möglichkeit eine Vorderladerkanone zu entladen darin bestand den Schuss abzufeuern, feuerten die Schiffe vor dem Einlaufen in einen Hafen ihre Kanonen ab. Erst danach feuerten die Kanonen der Hafenwache ihre Kanonen ab, damit konnte das fremde Schiff dann sicher einlaufen und der Besatzung war es erlaubt den Boden zu betreten.
Erst Salut, dann Boden betreten.

In heutiger Zeit werden z.B. bei Staatsvisiten 21 Salutschüsse abgegeben, je nach Ereignis und Bedeutung. So verfügt unsere Bundeswehr im Wachbataillon auch noch über einen Zug für Salutempfang. Die stramm stehenden Soldaten sind auch bundesweit bekannt. Sie tauchen immer dann in Fernsehbildern auf, wenn von einem Staatsbesuch berichtet wird. Rund 70 Prozent der Einsätze des Wachbataillons sind solche protokollarischen Anlässe. Wie bei allen anderen Traditionen, die es schon so lange gibt, ist es auch beim Böllerschießen nicht ganz einfach, den genauen Anfang zu finden. Der Erstnachweis kann auf 1377 datiert werden, aber es kann durchaus sein, dass es das Böllerschießen noch viel früher gab. Die Schwierigkeit hierbei liegt darin, dass das Böllerschießen keine eigene Tradition ist, sondern (zeitgleich) mit anderen Schießtraditionen vor allem Salut entstanden ist.
In der Regel haben die Böllerschützen eigene Vereine, können aber auch ein Teil eines Schützenvereins sein. Auch werden sie gerne in Brauchtumspflegevereine integriert, was aufgrund der langen Tradition durchaus Sinn macht. Insofern ist auch das Auftreten bei den Festen entsprechend. Die Böllerschützen sind entweder in den Trachten des Vereins gekleidet oder tragen je nach Anlass eine historische Uniform. Unsere Eltersdorfer Böllergruppe gehört zur Soldatenkameradschaft Eltersdorf, die wiederum dem Bayerischen Soldatenbund als Landesverband angehört. Die Schützen werden auch hier immer dann auf den Plan gerufen, wenn es besondere Feste oder Ereignisse zu feiern gibt. Je nachdem werden dann nur einzelne Schüsse abgegeben oder gleich mehrere Hundert, wie es beispielsweise bei Böllerschützentreffen üblich ist. Wie schon erwähnt, wird auch nicht nach Belieben geschossen, wenn die Böllerschützen unter sich sind. Damit alles seine Richtigkeit hat, folgt das Schießen strengen Regeln, die vom Böllermeister vorgegeben werden. Dabei ist es aus traditionellen Gründen meist eine bestimmte Abfolge, die eingehalten wird:

Es gibt das Lauffeuer, Schnellfeuer, den Salutschuss, das Rad, Echo und den Doppelschlag:

Lauffeuer: Geschossen wird über mehrere Runden im gleichen Takt.
Schnellfeuer: Auch hier wird über mehrere Runden im gleichen Takt geschossen, allerdings mit einem viel kürzeren Abstand und direkt hintereinander.
Salutschuss: Alle Schützen feuern zur selben Zeit.
Rad: Hierbei geht es um Geschwindigkeit, die sich immer mehr steigert. Die letzten zwei bis drei Böllerschützen drücken quasi gleichzeitig ab.
Echo: Abwechseln rechts und links bis zur Mitte.
Doppelschlag: Zwei Schützen schießen direkt nacheinander, dann die Nächsten.

Böllerschützen gehen nicht nur nach den Regeln des Böllermeisters, sondern unterliegen auch strengen Gesetzen. In Deutschland greift wegen des Böllerpulvers das Sprengstoffgesetz, was bedeutet, dass nicht jeder Böllerschütze werden kann. Bevor ein Begeisterter sich offiziell Böllerschütze nennen darf, muss er eine Erlaubnis nach § 27 SprengG bekommen, mit der auch das Wiederladen von Munition und das Vorderladeschießen genehmigt werden. Um die Erlaubnis zu bekommen, muss der angehende Böllerschütze mindestens 21 Jahre alt sein (Ausnahmen ab 18 Jahren) und sich einer Überprüfung auf Zuverlässigkeit und persönliche Eignung unterziehen. Da Böller nicht als Waffen gelten und damit nicht unter das Waffengesetz fallen, greift an dieser Stelle eben das Sprengstoffgesetz. Danach wird ein Fachkundezeugnis beantragt, welches nach der erfolgreichen Teilnahme an einem Fachkundelehrgang erteilt wird. Die Unbedenklichkeitsbescheinigung (UB) muss spätestens dann vorgelegt werden, wenn der Lehrgang begonnen wird. Zudem ist es für einen Böllerschützen heutzutage wichtig, dass ein waffenrechtliches Bedürfnis besteht, ansonsten erfolgt keine Erlaubnis nach § 27 SprengG. Nur so ist es möglich, diejenigen zu Böllerschützen zu machen, die für diese ehrenvolle, aber eben auch gefährliche
Aufgabe geeignet sind.

Das Salut/Böllerschießen findet an besonderen Festtagen statt, zum Beispiel Hochzeiten, Kirchweihen, zum anderen wird auch bei Schützenfesten und bei Beerdigungen von Kriegsveteranen und langjährigen Vereinsmitgliedern in Schützen- und Veteranenvereinen geschossen, sowie Ehrensalut für hohe Gäste bei Veranstaltungen. Am deutschen Volkstrauertag wird der Brauch des Salutschießens zumeist in süddeutschen Dörfern gepflegt, um somit die Opfer und gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege zu ehren.



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